Arsenals Jungstars vorm »größten Spiel« ihrer Karriere

Champions League: Trainer Wenger will Arsenals Emirates-Stadion zur »uneinnehmbaren Festung« für Manchester machen

  • Henning Hoff
  • Lesedauer: 3 Min.

Arsene Wenger baut im Kampf um den Einzug ins Champions-League-Finale auf die schier uneinnehmbare Festung des Emirates-Stadions. »United ist im Vorteil«, gab der Coach des FC Arsenal London nach dem 0:1 in Manchester zu, »aber sie haben im Hinspiel die Chance verpasst, ein zweites Tor zu schießen. Wir werden dafür sorgen, dass sie das bereuen«, versprach Wenger vollmundig vor dem entscheidenden Rückspiel heute in London.

Die ungewohnt forschen Töne aus dem Mund des gewieften Taktikers haben zwei Gründe: Seit 27 Spielen in der Königsklasse sind die »Kanoniere« daheim unbesiegt und zudem seit dem 21. Dezember des Vorjahres in Champions- und Premier-League-Heimspielen ohne Gegentor.

Diese imposanten Serien ermuntern auch die aufstrebenden Jungstars im runderneuerten Team des Außenseiters, vor dem Gastspiel des Titelverteidigers den Mund recht voll zu nehmen. »Das ist das größte Spiel in unserer Karriere, absolut gewaltig«, erklärte Englands Nachwuchshoffnung Theo Walcott und sprach damit für viele in der jungen Arsenal-Elf, die seit vier Jahren keinen Titel mehr gewonnen hat. »Wir müssen daran glauben, dass wir das richtige Resultat holen können, und das tun wir auch. Jeder kann es kaum erwarten, und wir spielen vor unseren Fans – das wird mitentscheidend sein.«

Dass es knapp werden könnte, glaubt auch Sir Alex Ferguson, der Coach des Titelverteidigers Manchester United. »Da treten zwei gute Mannschaften gegeneinander an, die sich nichts schenken werden«, räumte der schottische Erfolgstrainer ein und glaubt, dass am Ende der spannenden Ausein-andersetzung gute Nerven gefragt sein könnten: »Es kann durchaus zum Elfmeterschießen kommen«.

Einerseits hat Manchester seit 2005 im Emirates-Stadion nicht mehr gewonnen, andererseits würde schon eine Wiederholung der 1:2-Niederlage vom November 2008 in der Premier League Fergusons Elf das Ticket zum Finale am 27. Mai in Rom gegen den FC Chelsea oder den FC Barcelona bescheren.

Damit Arsenal eine Chance auf das Weiterkommen hat, müssen die jungen »Gunners« im Angriff mehr zustande bringen als im ersten Spiel. »Das Match war von der Statistik her recht ausgeglichen, nur vor dem Tor hatte Manchester mehr Biss«, erklärte Wenger, der eine offensivere Aufstellung erwägt. »Ich hoffe, im Rückspiel haben wir diese Schärfe mit unseren Anhängern im Rücken.«

Bei Arsenal London ist der Einsatz von Abwehrspieler Mikael Silvestre wegen Leistenproblemen und von Stürmer Robin van Persie fraglich. Sicher fehlen wird Stürmer Eduardo da Silva. Nach einem Beinbruch im Vorjahr feierte der brasilienstämmige Kroate im Januar im Pokalspiel gegen Cardiff City ein furioses Comeback mit zwei Toren, verletzte sich aber prompt an der Leiste. Kurz nach seiner Einwechslung gegen ManU in der Vorwoche fiel Ferdinand unglücklich auf ihn, für Eduardo ist die Saison nun beendet. Trainer Wenger: »Er ist der größte Unglücksrabe, der mir je untergekommen ist.«

Manchester United bangt noch um Innenverteidiger Rio Ferdinand, der im Hinspiel nach einem Zusammenprall mit Rippenschmerzen ausgewechselt werden musste. Ansonsten sind alle ManU-Stars, die die dritte Meisterschaft in Serie in England fast schon sicher haben, fit. dpa

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