Nepals Premier tritt zurück

Sprengt der Streit um Armeechef Katawal die Koalitionsregierung?

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nepals Premier Pushpa Kamal Dahal Prachanda kündigte am Montagnachmittag seinen Rücktritt nach achtmonatiger Amtszeit an. Zuvor hatte Präsident Ram Baran Yadav den Regierungsentscheid abgelehnt, Armeechef Rukmangad Katawal zu entlassen. Nepal steckt damit erneut in einer politischen Krise.

Am Sonntag hatte die von den Maoisten unter Prachanda dominierte Regierung Nepals beschlossen, Armeechef Rukmangad Katawal zu entlassen und ihn durch seinen bisherigen Stellvertreter Kul Bahadur Khadka zu ersetzen. Dabei handelte es sich um eine einsame Entscheidung der Maoisten, keiner ihrer Koalitionspartner unterstützte sie. Die KP Nepals (Vereinte Marxisten und Leninisten) boykottierte die Kabinettsitzung und trat anschließend sogar aus der Koalitionsregierung aus. Die Regierung verfügte danach nur noch über eine hauchdünne Mehrheit.

Premier Pushpa Kamal Dahal Prachanda hatte im Verlaufe des seit Wochen anhaltenden Tauziehens um den Armeechef wiederholt versichert, eine Entscheidung werde nur in Übereinstimmung mit allen Parteien getroffen. Daran hielt er sich jedoch nicht. Im Verlauf der Kontroverse sickerte aus Armeekreisen sogar durch, die Generäle bereiteten einen »sanften Putsch« vor. Die Militärführung bestritt das nach ein pa...


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