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Krisengipfel

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Kernwaffen in Pakistan sind »sicher«. Dieser gestrige Satz des US-amerikanischen Generalstabschefs Michael Mullen erinnert fatal an Norbert Blüm und die Renten. Nur hätte ein Irrtum dieses Mal eine verheerendere Wirkung. Versinkt das islamische Land mit seinen maroden und korrupten staatlichen Strukturen und einem auf 60 Nuklearsprengköpfe geschätzten atomaren Arsenal im Chaos, wäre das ein Desaster nicht nur für die Region.

So wird die Sorge über den Taliban-Vormarsch auch dort das von Ba-rack Obama einberufene Treffen der Präsidenten Pakistans, Afghanistans und der USA in Washington prägen. Experten stufen die von der Entwicklung in Pakistan ausgehenden Gefahren seit geraumer Zeit sogar höher ein als jene, die mit Afghanistan verbunden sind. Doch das hat sich bisher in der Politik gegenüber Islambad viel zu wenig widergespiegelt, nicht nur mit Blick auf das Vorgehen Washingtons.

Denn Pakistan ist längst mehr als ein Rückzugsgebiet für die militanten Fundamentalisten vom Hindukusch. Im Lande herrscht praktisch Krieg mit Tausenden Toten, den die USA mit ihren vor allem für Zivilisten tödlichen Raketenangriffen nur noch angeheizt haben. Militärische Lösungen für das selbst geschaffene Dilemma wird es in Pakistan so wenig geben wie im benachbarten Afghanistan. Daran muss sich der heutige Mini-Gipfel messen lassen.

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