Stadtrat Schmaus und die Anti-Antifa
Ein Nürnberger Lokalpolitiker soll Fotos von linken Aktivisten an ein Neonazi-Internetforum weitergegeben haben
Der Nürnberger Stadtrat Sebastian Schmaus präsentiert sich gern als braver Bürger. Doch hinter der Fassade des engagierten Lokalpolitikers verbirgt sich ein gut vernetzter Neonazi, der sich nun wegen der Weitergabe von Fotos linker Aktivisten an die rechtsradikale Anti-Antifa vor Gericht verantworten muss.
Der erst 25-jährige Sebastian Schmaus sitzt für die rechtsradikale »Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA)« im Nürnberger Rathaus. Die NPD-nahe Initiative ist dort mit zwei Abgeordneten vertreten. Zwar gibt sich die BIA als unabhängig, doch die engen Verbindungen zur NPD sind unübersehbar. So trat Schmaus bereits als NPD-Kandidat zur bayerischen Landtagswahl in Erscheinung. Der zweite BIA-Vertreter im Nürnberger Rathaus, der gelernte Kaufmann Ralf Ollert, ist gar Landesvorsitzender der bayerischen NPD. Das Konzept der vermeintlichen Unabhängigkeit von der NPD scheint aufzugehen. Viele Bürger, die Hemmungen haben, der rechtsradikalen Partei ihre Stimme zu geben, sind offenbar eher bereit, eine Bürgerinitiative wie die BIA ins Rathaus zu wählen.
Wie gut die Verbindungen der BIA zur organisierten Neonazi-Szene sind, zeigt ein am Donnerstag begonnener Prozess vor dem Nürnberger Landgericht. Der gelernte Werkzeugmacher Schmaus und sein Kompag...
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