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Berufsethos

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Imagekampagne zum 30. Geburtstag Marzahn-Hellersdorfs fühlte anscheinend Horst Bosetzky seine Berufsbezeichnung nur unzureichend dargestellt. Bosetzky sagte beim Blick auf sein Namensschild: »Da steht Krimiautor. Ich möchte anmerken, dass ich auch noch Schriftsteller bin.«

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Die Brandenburger Gewerkschaft der Polizei übt sich unterdessen – ganz polizeiuntypisch – in Darstellungsformen der Kommunikationsguerilla. Aus Protest gegen eine finanziell schlechte Stellung ihres Nachwuchses schaltete sie eine fingierte Stellenanzeige in Lokalblättern und pries so den Polizistenberuf an: »Wir bieten die zweitschlechteste Bezahlung bundesweit, hohen Krankenstand und keine Garantie auf Übernahme.« Dafür gebe es aber »geile Tragschrauber« – das ist doch auch schon was.

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Die Bezirksvorsitzende der LINKEN Friedrichshain-Kreuzberg, Halina Wawzyniak, betreute am 1. Mai ein Quiz beim Familienfest auf dem Mariannenplatz. Für richtig beantwortete Fragen konnte man unter anderem Marx-Büsten gewinnen. Als der SPD-Kreisvorsitzende und sein Vize an den Stand kamen und fragten, ob die LINKE ihnen eine Büste fürs Kreisbüro »sponsern« würde, sagte Wawzyniak, die auch Direktkandidatin für die Bundestagswahl ist, gerne zu. Aber: Die Spenderin muss auf dem Sockel der Büste vermerkt sein. Sie werde in naher Zukunft das Parteibüro der SPD besuchen und gucken, ob das auch geschehen ist, so Wawzyniak.

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Zum Parteiübertritt Canan Bayrams von der SPD zu den Grünen sollte ihr Mitte der Woche eigentlich – grünentypisch – ein Strauß Sonnenblumen überreicht werden. Doch für die Bestellung war die Zeit zu knapp. Als Grünen-Sprecherin Corinna Seide gegenüber dem neuen Fraktionsmitglied bedauerte, dass es nur einen gewöhnlichen Strauß Blumen gab, habe diese gesagt: »Das macht nichts. Als ich mich Montagabend endgültig zum Übertritt entschlossen hatte, habe ich mir einen großen Strauß Sonnenblumen gekauft und ihn in mein Wohnzimmer gestellt.«

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