Sinkende Steuerlast für Bestverdiener

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Berlin/Paris (dpa/ND). Deutschland nimmt bei der Steuer- und Abgabenlast für die Unter- und Mittelschicht weiter einen Spitzenplatz unter den Industrieländern ein. Zwar ist die Belastung der Arbeitseinkommen nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Jahr 2008 erneut leicht gesunken. Unter den 30 OECD-Ländern kommt Deutschland aber auf den zweithöchsten Wert hinter Belgien, wie aus einer am Dienstag vorgelegten Studie hervorgeht.

Einem alleinstehenden Durchschnittsverdiener blieben von 100 Euro Arbeitskosten nach Abzug von Lohnsteuer und Sozialbeiträgen 47,30 Euro übrig. Kritisiert wird, dass Deutschland wie kaum ein anderes Industrieland die Einkommen von Gering- und Normalverdienern mit Sozialabgaben und Steuern belastet, bei Top-Verdiensten aber die Belastung sinke.

Der Vergleich der Steuer- und Abgabenlasten, den die OECD regelmäßig vorlegt, wird aus Einkommensteuer abzüglich Transfers wie Kindergeld plus Sozialabgaben berechnet. Die OECD fordert seit Längerem die Bundesregierung auf, Gering- und Durchschnittsverdiener zu entlasten. Von den Maßnahmen in den vergangenen Jahren hätten vor allem Gutverdiener profitiert. Anders als die progressive Einkommensteuer vermuten lasse, sinke in Deutschland die Belastung der Arbeitseinkommen ab einem bestimmten Punkt wieder.

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