Verbot der »Dorfschützer« gefordert

Türkei: Report klagt Gewaltakte paramilitärischer Einheiten an

  • Martin Dolzer
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.

Nach dem Massaker mit 44 Toten im kurdischen Dorf Bilge nahe der Stadt Mardin ist in der türkischen Öffentlichkeit eine Debatte über das Dorfschützersystem entbrannt. Die Partei der Deokratischen Gesellschaft (DTP), die sich seit Jahren für die Abschaffung feudalistischer Strukturen einsetzt, die Freiheitliche Demokratiepartei (ÖDP) und viele Gewerkschaften und Organisationen fordern die Abschaffung des Unterdrückungsinstruments gegen die kurdische Bewegung.

In Ankara prüft man nach dem Massaker an Mitgliedern einer Hochzeitsgesellschaft im Südosten Anatoliens die Auflösung der paramilitärisch organisierten Dorfschützer-Einheiten. Sie wurden einst von der Regierung für den Kampf gegen die Kurdische Arbeiterpartei PKK geschaffen. In einem jetzt vorgelegten Bericht des Menschenrechtsvereins IHD, der Gewalttaten von Dorfschützern zwischen 1992 und 2009 erfasst, wird das Ausmaß ihrer Menschenrechtsverletzungen sichtbar. Die Liste reicht von Bedrohung über Vergewaltigun...


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