Sein russisches Jahrhundert

Vor 75 Jahren wurde Fritz Mierau geboren

  • Adelbert Reif
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mein russisches Jahrhundert ist in Sachsen eröffnet worden. Lange bevor ich die Russen in Moskau reden hörte, habe ich sie in Döbeln reden gehört.« Mit diesen zwei knappen Sätzen beginnt Fritz Mierau seine 2001 erschienene Autobiographie »Mein russisches Jahrhundert« (Nautilus). Auch wenn er von den Unterhaltungen der Rotarmisten, die 1945 in Döbeln stationiert waren, nichts verstand, faszinierte ihn doch der Klang ihrer Sprache in einem solchen Maße, dass er sich »unwiderruflich« von ihr angezogen fühlte. Später sollte er sagen: »Jeder, der ein Gedicht von Puschkin, Jessenin oder Majakowski liest, wird von dem Gefühl bewegt: Es gibt nichts Vergleichbares. Da tönt etwas aus einem Raum, der nicht nur der Brustraum ist, sondern ein unermesslich weiter geografischer und geistiger Raum.«

Vor diesem Hintergrund war Mieraus berufliche Laufbahn vorgezeichnet. Nach seinem 1952 begonnenen Studium der Slawischen Philologie an der Berliner Humbold...


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