Walesa – der arme Held der Freiheit

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Held ist arm! Er müsse Geld verdienen, um sich mal ein neues Hemd oder sogar einen Anzug kaufen zu können. So Lech Walesa – ganz im Ernst – über die gegen ihn gerichteten Medienangriffe nach dessen Auftritt auf dem Kongress der Libertas-Partei des irischen Multimillionärs Declan Ganley in Rom Anfang Mai. Ja, er habe dafür Geld kassiert, gab er zu und werde es noch 100 oder sogar 200 Mal tun, wenn Europa ihn braucht. Am Donnerstag agitierte er zum zweiten Mal für die Libertas und zwar auf deren Kongress in Madrid, für das gleiche Geld. 100 000 Euro sind das, wie die Presse herausfand. Die Summe floss auf sein privates Konto, hatte mit den Finanzen seines von vielen Firmen gesponserten »Walesa-Instituts« nichts gemein. Schließlich habe er eine Familie zu ernähren, so Walesa, als ehemaliger Staatspräsident bekomme er ja nur 3000 Zloty netto (was nicht stimmt). Sein Einkommen für die weltweit gehaltenen Reden habe im Vorjahr nur eine Million Zloty betragen, die Hälfte von dem Geld, das er noch 2007 verdiente. Und im Übrigen werde er sich nicht »knebeln« lassen. Schließlich sei die Freiheit Europas ihm zu verdanken.

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