Der öffentliche Bischof tritt ab

In Berlin wählt die evangelische Landeskirche einen Nachfolger für Wolfgang Huber

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Drei Bewerber stellen sich ab heute auf der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in Berlin zur Wahl. Einer von ihnen wird voraussichtlich ab November den dann seit 16 Jahren amtierenden Bischof Wolfgang Huber ablösen. Huber war in seiner Amtszeit vor allem durch seine öffentlichen Positionierungen aufgefallen – wie zuletzt bei der Kampagne Pro Reli.

Das Klatschen im Saal ist rhythmisch – und ohrenbetäubend. Zwischenzeitlich johlen die Zuschauer im Saal sogar dem Mann in schlichtem schwarzen Anzug und mit silberner Stahlrand-Brille auf der Bühne im Rathaus Schöneberg zu. Doch der hier spricht, ist nicht etwa der neue Spitzenkandidat der Berliner CDU, sondern der Landesbischof der evangelischen Kirche der Region sowie zugleich Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD). Huber heizt dem Publikum ein, um bei einem Volksentscheid für ein Wahlpflichtfach Religion an Berliner Schulen zu stimmen. Soeben hat die Initiative, die er maßgeblich im Bündnis mit der katholischen Kirche sowie CDU und FDP unterstützt hat, 307 000 Stimmen für ihr Begehren gesammelt. Es ist Ende Januar 2009.

Dem Blitzlichtgewitter und der Siegerpose folgt die Ernüchterung am Wahltag am 26. April: Nicht nur, dass das nötige Quorum von 25 Prozent der Wahlberechtigten in der Hauptstadt verfehlt w...


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