Feinfühlig, intensiv und sehr weise

Joachim Walther: »Himmelsbrück«

  • Katrin Greiner
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mittsommernacht im grauen und »schrundigen« Ostberlin. Bleiern liegt der Sozialismus der 1980er Jahre über Menschen und Häusern. Hier, mitten in »gestauter Wärme, gestockter Zeit«, begegnen sich der Enddreißiger Matti und die blutjunge Ria. Treffen im Atelier der alternativen Künstlerin Lilith aufeinander, um nie mehr voneinander zu lassen. Beide durch Beziehungen und Erlebnisse in der Vergangenheit verletzt, gezeichnet, und doch kühn genug, um noch einmal alles zu wagen.

Über ihnen und allem schwebt ab diesem Zeitpunkt die Frage: Gibt es die Liebe auf ewig? Und diese Frage stellt mit dem Roman »Himmelsbrück« Joachim Walther, Literaturwissenschaftler, aus politischen Gründen entlassener Redakteur der Zeitschrift »Temperamente« und bis zur, wegen Zensurproblemen erzwungenen, Kündigung 1983 Lektor und Herausgeber im DDR-Verlag Der Morgen. Walther stand von 1969 bis 1989 selbst im Fokus des Ministeriums für Staatssicherheit (OV »Lektor«, ...


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