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Chávez will Verstaatlichung vorantreiben

Venezuelas Präsident kündigte die Übernahme weiterer Unternehmen an

  • Lesedauer: 2 Min.

Caracas (AFP/ND). Venezuelas Staatschef Hugo Chávez hat die Verstaatlichung weiterer Unternehmen angekündigt. Der venezolanische Staat werde »im Einklang mit den Möglichkeiten« weitere Konzerne übernehmen, sagte Chávez am Dienstag (Ortszeit) während eines Aufenthalts in Brasilien. Das nötige Geld dafür sei vorhanden. Zudem sei die Verstaatlichung von Unternehmen für das Land rentabel und stärke die Wirtschaft, erklärte Chávez. Durch die bisherigen Übernahmen blieben jährlich zehn Milliarden Dollar im Land, die sonst aus Venezuela abgeflossen wären. Er rechne zudem mit einem wieder ansteigenden Preis für Öl, sagte Chávez. Erdöl ist Venezuelas Hauptexportprodukt. Das Land verfügt über nachgewiesene Ölreserven in einem Umfang von etwa 99 Milliarden Barrel und ist der größte Ölexporteur der westlichen Welt.

Chávez hatte in den vergangenen Wochen seine Verstaatlichungspolitik vorangetrieben. So kündigte er die Verstaatlichung mehrerer Stahlbetriebe an und erzielte eine Grundsatzeinigung mit der spanischen Bankengruppe Banco Santander zur Übernahme ihrer Niederlassungen in Venezuela durch die Banco de Venezuela, die bald in Staatsbesitz übergehen soll. Mitte Mai wurden zudem 39 Dienstleistungsunternehmen der Erdölindustrie enteignet. Seit 2007 ordnete Chávez bereits die Verstaatlichung von Öl- und Stahlkonzernen sowie von Unternehmen der Telekommunikation, Elektrizität und Zementproduktion an.

Präsident Chávez will unterdessen zum zehnjährigen Bestehen seiner Rundfunkshow »Aló Presidente« an vier Tagen in Folge auf Sendung gehen. »Es wird wie bei einer Telenovela mehrere Folgen geben«, kündigte Chávez an. Normalerweise wird die mehrere Stunden lange Sendung von den staatlichen Radio- und Fernsehsendern sonntags übertragen. Bei der Sonderausgabe von Donnerstag bis Sonntag werde er auch mehrere Lieder zum Besten geben, sagte Chávez.

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