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Bildungssplitter

Neues Deutsch durch Abkürzungen im Internet

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/ND). Lach, grins, grübel und merkwürdige Abkürzungen: In Internet-Chats hat sich nach Untersuchungen von Wissenschaftlern ein neues Deutsch entwickelt. Es habe bisher aber keine negativen Auswirkungen auf die Sprache. Weder Zeitungen noch die Fachliteratur ließen sich von Aktionsworten und Kürzeln der Chat-Sprache beeinflussen, sagte die Linguistik-Professorin Angelika Storrer vor der Berliner Wissenschaftstagung »In den Netzen der Sprache«. »Für Chats kann ich Entwarnung geben«, berichtete Storrer, Linguistik-Professorin an der Universität Dortmund, im dpa-Gespräch. Außerhalb des Internets tauche Chat-Sprache bisher lediglich in Abi-Zeitungen gehäuft auf. Die Belletristik spiele höchstens – wie zum Beispiel Daniel Kehlmann in »Ruhm« – ironisch mit Chat-Protokollen.

Seit dem Jahr 2000 wird in Deutschland in großem Stil gechattet, also im Internet geplaudert. Typisch für die schnelle Kommunikation via Internet sind Emoticons. Das sind Folgen aus Satzzeichen, die Gefühlszustände ausdrücken. Doppelpunkt, Minus und Klammer stehen dann für gute Stimmung. Fast wie eine Geheimsprache wirken für Außenstehende die Abkürzungen »rofl« (rolling on the floor laughing) oder »afk« (away from keyboard). Mit der verkürzenden SMS-Kommunikation gibt es Überschneidungen. Aktionsworte wie »schmoll, knuddel, dahinschmelz, däumchendreh« sind dagegen Eigenheiten des Chats und simulieren Mimik oder Gestik. Auf den ersten Blick erinnert das an Comicsprache.

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