Im fernöstlichen Gewand

Doris Dörrie inszenierte »Admeto« zu den Göttinger Händelfestspielen

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Als Filmemacherin ist Doris Dörrie spätestens seit »Männer« (1985) populär. Sie gilt als Expertin für Beziehungskisten. Für ihren sensiblen Japanausflug »Kirschblüten – Hanami« erhielt sie kürzlich den Bayerischen Filmpreis. Seit einigen Jahren hat Dörrie aber auch die Oper für sich entdeckt. Dass sie dabei manchmal die musikalisch-emotionale Eigendynamik des in Bilder zu übersetzenden Plots, vor allem aber die Vitalität der alten Tante Oper unterschätzt, ist der Preis dieser späten Berufung.

Ihr erster Versuch an der Berliner Lindenoper, eine hippige »Cosi fan tutte«, profitierte noch von Dörries cineastischen Kompetenz fürs Zwischenmenschliche. Bei »Turandot« langte sie dann aber allzu sehr in die Manga-Comic-Kiste, um es mit ihrer Bruchlandung auf dem »Planeten der Affen« zur Musik von Verdis »Rigoletto« vor vier Jahren in München sogar zum Opernärgernis des Jahres zu bringen.

Ob die altehrwürdigen Göttinger Händelfestspiele i...


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