Urwaldzerstörung durch Rindfleisch-»Wäsche«

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Porto Alegre (epd/ND). Das Fleisch brasilianischer Amazonas-Rinder findet sich in den Regalen europäischer Supermärkte, in Konserven oder in Tüten mit Hundefutter. Aus dem Leder der Tiere werden in Asien und in Italien Markenschuhe hergestellt. Die Gelatine aus ihren Knochen und Eingeweiden wandert in Joghurts und Süßigkeiten. Und aus ihrem Fett werden Seifen, Gesichtscremes und Zahnpasta hergestellt.

Auf den Farmen im brasilianischen Amazonasgebiet, wo noch vor wenigen Jahren üppiger Regenwald stand, weiden heute an die 70 Millionen Rinder.

Den Weg dieser Millionen von Rindern bis zu den Verbrauchern auf dem Weltmarkt hat Greenpeace in einem 136-Seiten-Report mit dem Titel »Wie Amazonien abgeschlachtet wird« nachgezeichnet. Zu Beginn neuer UN-Klimagespräche in Bonn wurde er jetzt vorgestellt. Die Viehzucht im Amazonasgebiet gehört zu den größten Klimakillern – sie ist für 14 Prozent der Urwaldzerstörung weltweit verantwortlich. Diese Rodungen machen Brasilien zum weltweit viertgrößten Emittenten von Treibhausgasen.

Greenpeace zufolge kaufen europäische Supermarktketten wie Aldi, Lidl und Makro Rindfleisch aus Amazonien, das von »illegalen« Farmen stammt. Bei der Fabrikation von Ledersitzen für Autos durch die US-Firma Ottawa Eagle, einem Zulieferer von BMW, komme Leder von Amazonasrindern zum Einsatz. Ebenso bei der Sportschuhproduktion für große Markenfirmen wie Adidas, Reebok und Nike in Asien.

»Über die Lieferketten an einen ahnungslosen Weltmarkt« werde das mit kriminellen Methoden gewonnene Rindfleisch »gewaschen«, heißt es in dem Report.

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