Unter Vorbehalt

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein lauwarmer Geldregen wird bald über die seit Jahrzehnten krisengeschüttelten Hochschulen und Universitäten niedergehen. 18 Milliarden Euro zusätzlich sollen diese im Rahmen des Hochschulpaktes sowie der sogenannten Exzellenzinitiative in den nächsten Jahren erhalten. Die jetzt von Bund und Ländern getroffene Entscheidung hat eine unrühmliche Vorgeschichte. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück wollte noch vor wenigen Wochen die geplanten Ausgaben unter einen sogenannten Haushaltsvorbehalt stellen und schlug vor, die Entscheidung über den Hochschulpakt auf die Zeit nach der Bundestagswahl zu vertagen.

Das Gezerre um die Bildungsfinanzierung offenbart die Prioritäten, die – allen Lippenbekenntnissen zum Trotz – nach wie vor in der Politik vorherrschen. Die Abwrackprämie für Altautos etwa wurde im Eiltempo beschlossen, bei den Ausgaben für Bildung und Forschung wird aber nach wie vor geknausert. Dahinter steckt Kalkül: Studenten sind zwar auch Wähler, aber unter der Hochschulkrise leiden sie nur wenige Jahre, Autofahrer ist die Mehrheit von ihnen dagegen auch noch nach dem Studium. Kanzlerin Merkel hat jetzt versprochen, das Geld für den Hochschulpakt werde auch ausgegeben. Was dieses Versprechen wert ist, wird sich zeigen – nach der Wahl, denn der Haushaltsvorbehalt gilt nach wie vor.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal