Nach Doppeljob-Affäre droht CDU-Politiker der Rauswurf

Sachsen-Anhalt: Union bleibt trotz Fraktionsaustritts unter Druck

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Weil er eine Mitarbeiterin doppelt in Vollzeit beschäftigte, geht die CDU in Sachsen-Anhalt gegen ein Parteimitglied vor. Thomas Madl musste die Fraktion verlassen und fliegt womöglich auch aus der Partei. Trotzdem bleibt die Union in der Defensive.

Vier Tage vor der Kommunalwahl, die am Sonntag in Sachsen-Anhalt stattfindet, griff die CDU-Führung nach der Reißleine. Über Wochen hatten die Parteigranden einen Eiertanz in der Frage vollführt, wie sie es mit Thomas Madl halten. Der CDU-Politiker, Bürgermeister in der Saalkreis-Gemeinde Löbejün und Chef des Innenausschusses im Landtag, war unter Druck geraten, weil er einer Mitarbeiterin einen Vollzeitvertrag zur Betreuung seines Wahlkreisbüros zugeschanzt hatte, obwohl diese auch 40 Stunden pro Woche für die Kommune arbeitet (ND berichtete). Fraktionschef Jürgen Scharf hatte Madl auch nach Bekanntwerden der Affäre zunächst noch zu einem »unverzichtbaren Leistungsträger der Fraktion« geadelt.

Es bedurfte erst einer Flut immer neuer peinlicher Zeitungsberichte und eines unangenehm nahe rückenden Wahltermins, bis die CDU-Führung auf Distanz ging. Zu Wochenbeginn kam Madl seinem Ausschluss aus der Fraktion zuvor und trat selbst aus, ohne...


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