Bis hin zu »Darwins Erbe«

Theater an der Parkaue geht mit zwölf Premieren in die 60. Spielzeit

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: 3 Min.
Will nächste Saison hoch hinaus – Theater an der Parkaue
Will nächste Saison hoch hinaus – Theater an der Parkaue

Zwölf Premieren, darunter fünf Uraufführungen plant das Theater an der Parkaue für die kommende Spielzeit. Dann gibt es 60 Jahre Berliner Bühnenkunst für Kinder, die mit dem »Theater der Freundschaft« begann. Die geplante Eröffnungsinszenierung von »Du bist der Richtige« in der Regie des ersten Intendanten Hans Rodenberg musste damals wegen Problemen bei der Materialbeschaffung im »Theater des Hauses der Sowjetischen Kultur« (ab 1952 »Maxim-Gorki-Theater«) gespielt werden, lässt sich zur Geschichte des Hauses nachlesen. Erst mit der 90. Aufführung seien am 16. November 1950 die Räume des »Theaters der Freundschaft« eingeweiht worden. Viele namhafte Regisseure wie Horst Hawemann, Wolfgang Engel, Mirjana Erceg, Carl-Herrmann Risse und Konrad Zschiedrich inszenierten hier. Theater an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin wurde das Haus unter der nunmehr 5-jährigen Intendanz von Kay Wuschek, der ab Herbst erneut unterschiedliche »Handschriften« von Autoren und Regisseuren vor Augen führen will.

Im neuen Spielplan erkennbar sind interessante Kooperationen. Seine Handschrift als Regisseur will Wuschek mit der Produktion »Die Brüder Löwenherz« nach dem Buch von Astrid Lindgren zeigen. Er inszeniert das Stück am Ende der Spielzeit zunächst für die Bad Hersfelder Festspiele im Juni 2010. Spielzeitauftakt wird am 3. Oktober im Rahmen europäischer Theaterpartnerschaften das Stück »Kopf oder Zahl« zum Thema Gewalt unter Jugendlichen von Katja Hensel sein. Sie wird es in Berlin und Nikosia (Zypern) erarbeiten. Carlos Manuel führt die Regie. Das zweite Stück zum Thema inszeniert Sascha Bunge, Oberspielleiter an der Parkaue und federführend bei drei Stücken der neuen Spielzeit. »Softgun« von Mats Kjelbye kommt Ende Dezember heraus. Wolf Bunge wiederum widmet sich den jüngsten Theaterbesuchern mit der Produktion »Schneeweisschen und Rosenrot« nach den Brüdern Grimm. Die Premiere am 7. Oktober wird die 500. seit Gründung des Theaters sein.

Im November wird zum ersten Mal Penelope Wehrli an der Parkaue arbeiten. Sie setzt mit »Tetrascroll – Ein Notizbuch zum Universum« Texte von Richard Buckminster Fuller in einer Rauminstallation um. Dem folgt eine Weihnachtsgeschichte für Jugendliche unter dem Titel »Leuchte Berlin, leuchte«. Der Autor ist Lothar Trolle. Die Musik dafür kommt von der Gruppe mouse machine. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Homepage des Theaters Musik aus den Produktionen fürs Handy bereithält.

Mit der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«, Abteilung Puppenspielkunst, arbeitet das Theater in der kommenden Spielzeit bei zwei Produktionen zusammen. Albrecht Hirche inszeniert »Der Hofmeister« von Jakob Michael Reinhold Lenz. Das Stück für Menschen und Puppen wird im Februar Premiere haben. Die zweite Koproduktion heißt »Warum die Erde rund ist« nach einem Buch des schweizerischen Autors Tim Krohn. Seine Schöpfungsgeschichten werden sich auf der größten Bühne des Hauses zum Spielzeitende abspielen.

»Irrungen und Wirrungen« nach Theodor Fontane und »Die Bremer Stadtmusikanten« werden ab März zu sehen sein. Die Musikantengeschichte ist eine Koproduktion mit der internationalen Gruppe Showcase Beat Le Mot und dem Schauspiel Frankfurt. Zum 90. Geburtstag von Elizabeth Shaw im April wird ihr Buch »Bettina bummelt« zum bewegten Stück, denn Konzept und Choreografie stammen von Martin Clausen (Gruppe Two Fish). Eine Zusammenarbeit mit dem Théatre National du Luxembourg ist für »Darwins Erbe« von Evelyne de la Chenelière für Mai unter der Regie von Vicky Krieps geplant. Viele theaterpädagogische Projekte stehen ebenfalls auf dem Programm. Das größte ist die nun bereits 5. Winterakademie im Februar. Diesmal heißt es »Sagen wir, wir spielen Berlin«.

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