Ureinwohnerführer in Peru sucht Asyl

Pizango flüchtet in Nicaraguas Botschaft

  • Lesedauer: 1 Min.

Lima (AFP/ND). Nach den blutigen Auseinandersetzungen zwischen peruanischer Polizei und Ureinwohnern im Amazonasgebiet hat Indianerführer Alberto Pizango um politisches Asyl in Nicaragua nachgesucht. Pizango, dem die Regierung Volksverhetzung und Verschwörung vorwirft, habe sich in Nicaraguas Botschaft in Lima geflüchtet, sagte der peruanische Regierungschef Yehude Simon am Montag (Ortszeit). Der Streit dreht sich um Landrechte im Amazonas-Urwald.

Nicaraguas Botschafter Tomas Borge kündigte an, dass umgehend über den Fall Pizango entschieden werde. Pizango hatte den peruanischen Präsidenten Alan Garcia am Freitag des Völkermordes beschuldigt. Bei den jüngsten Protesten der Ureinwohnerorganisation AIDESEP starben nach Angaben von Simon am Freitag und Samstag in der Umgebung der Stadt Bagua im Amazonas-Gebiet mindestens 34 Menschen, darunter 25 Polizisten. Vertreter der Ureinwohner sprechen indes von bis zu 30 getöteten Amazonas-Bewohnern. Pizango hielt sich zum Zeitpunkt der Ausschreitungen in der rund 1000 Kilometer entfernten Hauptstadt auf, trotzdem wird er für die Gewalt verantwortlich gemacht.

Die Ureinwohner protestieren seit Monaten gegen zwei Dekrete von Präsident Garcia, mit denen die Regierung die Erschließung des Gebiets für Erdölbohrungen oder Abholzungen erleichtern will. Die Erlasse widersprechen nach Auffassung der AIDESEP-Organisation dem internationalen Schutz von Ureinwohnerrechten.

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