Die bestqualifizierte Gemüsefrau

Edith Franke hat die Dresdner Tafel aufgebaut. Weil der weiterer Besucherzuwachs droht, will sie in die Politik

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Die Dresdner Tafel gehört zu den profiliertesten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Aufgebaut wurde sie von Edith Franke, Soziologin und ehemalige Parteisekretärin, die es nach fast 20 Jahren wieder in die Politik zieht.

Edith Franke und ein Besucher der Teestube, die zu einer Ausgabestelle der Tafel in der Dresdner Trinitatiskirche gehört
Edith Franke und ein Besucher der Teestube, die zu einer Ausgabestelle der Tafel in der Dresdner Trinitatiskirche gehört

Der Kuchen ist alle. Eigentlich gibt es in der Teestube in der Dresdner Trinitatiskirche, die Bedürftige auf einen Schwatz einlädt, immer etwas Süßes – besonders mittwochs, wenn im Untergewölbe die Ausgabestelle der Dresdner Tafel geöffnet ist. Heute war der Kuchen, den eine Frau von der Kirchgemeinde mitgebracht hat, aber schnell verzehrt. Nur ein Stollen sei noch da, bekommt Edith Franke erklärt. Sie schaut skeptisch. Selbst wenn das Haltbarkeitsdatum noch nicht erreicht ist – Stollen im Juni sollen auch die Armen nicht essen müssen: »Ich kümmere mich«, sagt sie.

Vom Wohnzimmer zum sozialen Unternehmen

Edith Franke kümmert sich immer. Wer der 66-Jährigen gegenübersitzt, meint, es mit einer jener freundlichen und gesprächigen älteren Damen zu tun zu haben, wie sie einem in gediegenen Cafés begegnen. Tatsächlich muss sie eine Art Irrwisch sein. Das legt jedenfalls der Aufstieg der Dresdner Tafel nahe, als deren »Chef und ge...


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