Kita-Streiks gestern in Norddeutschland

20 000 zu ver.di-Demo am Montag in Köln erwartet

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Tausende Erzieherinnen und Sozialarbeiter haben gestern erneut in mehreren Bundesländern gestreikt. Am Montag findet in Fulda die womöglich entscheidende Verhandlungsrunde im laufenden Tarifstreit statt. Zeitgleich will die Gewerkschaft ver.di mit einer Demonstration in Köln den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Sie erwartet dazu 20 000 Menschen.

Berlin (dpa/ND). Schwerpunkte der Kita-Streiks waren am Donnerstag nach Angaben von ver.di die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Auch an diesem Freitag werden die Aktionen fortgesetzt. Ver.di rechnet mit 4500 streikenden Erzieherinnen vor allem in Norddeutschland.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte zuletzt ein Angebot für einen tariflichen Gesundheitsschutz für Erzieherinnen vorgelegt. Die Verhandlungsführerin für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ilse Schaad, forderte gestern weiteres Entgegenkommen der Arbeitgeber. »Die VKA sollte das politische Signal von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) ernst nehmen«, sagte Schaad in Frankfurt am Main. »Deutschland braucht mehr Erzieherinnen, die unter guten Arbeitsbedingungen den Bildungsauftrag für die Jüngsten auf qualitativ hohem Niveau umsetzen können.«

Zu der Großkundgebung am Montag in Köln erwartet ver.di als Redner ver.di-Chef Frank Bsirske, Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, SPD-Chef Franz Müntefering, Grünen-Fraktionschefin Renate Künast und LINKEN-Fraktionschef Gregor Gysi. Die Unterstützung durch die Politik zeige deutlich, dass die Notwendigkeit, die Berufe der Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen aufzuwerten, in der Öffentlichkeit angekommen sei, sagte ver.di-Bundesvorstand Achim Meerkamp.

Das Arbeitsgericht Hamburg untersagte den Gewerkschaften gestern unterdessen weitere Streiks in den städtischen Kitas. Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose warf dem Hamburger Senat vor, den Kita-Streik eskalieren zu lassen und Lösungen zu blockieren.

Die Erzieherinnen und Sozialarbeiter streiken seit Mitte Mai für besseren Gesundheitsschutz für die bundesweit rund 220 000 Beschäftigten. Zudem wollen sie mehr Lohn – für diesen Tarifvertrag gilt aber noch die Friedenspflicht.

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