Zwölf Kilo Gold in 90 Sekunden

Bulgariens Verbrechensstatistik weist sinkende Zahlen aus, doch die Sicherheitsindustrie boomt

  • Michael Müller, Sofia
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

»Security 2009« hieß die Sicherheitsmesse, die in diesem Jahr bereits zum 16. Mal in Sofia veranstaltet wurde. Hat Bulgarien so viel Sicherheit nötig?

Mitten in Sofia: »Dieses Objekt wird von Komandos bewacht«.
Mitten in Sofia: »Dieses Objekt wird von Komandos bewacht«.

»In was für einem Land leben wir hier bloß?«, stöhnte der Mann in den Frühnachrichten des Sofioter Fernsehens. Das Kamerateam hat ihn vor einen bizarren Trümmerhaufen postiert. »Wann nur ist endlich mit dieser Mafia mal Schluss?«, stellte der etwa 50-Jährige eine Frage, die in Bulgarien seit Anfang der 90er Jahre viele umtreibt. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft, auf dem Renommierboulevard Witoscha, war kurz nach Mitternacht das Edelrestaurant »Nero« in die Luft geflogen. Als Auslöser der Gasexplosion hatte die Polizei recht schnell ein Kilogramm Sprengstoff ausgemacht.

Nur zwei Querstraßen weiter beruhigt ein Hinweisschild: Dieser öffentliche Platz werde von der privaten Sicherheitsfirma »Komandos« bewacht. Die schlief möglicherweise genauso tief wie die Polizei. Was »Komandos«, nach eigenen Angaben Marktführer der Branche, im Detail verzapft, kann man in Sofia unter anderem am zentralen Kulturpalast bestaunen. Da verkommen seit Ja...


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