Die Geometrie der Schöpfung

Vor 400 Jahren veröffentlichte Johannes Kepler die Planetengesetze

In seinen »Bekenntnissen« (geschrieben um 1860) gab Karl Marx auf die Frage, wer sein Held sei, eine Antwort, die niemanden sonderlich überraschen dürfte: »Spartacus«. Doch Marx fügte noch einen zweiten Namen hinzu. Nicht Newton, Kant, Hegel oder Darwin. Nein, er nannte den Namen »Kepler«. Warum er dies tat, ist nicht überliefert. Vielleicht dachte Marx daran, dass Kepler auf dem Gebiet der Astronomie eine ähnliche Leistung vollbracht hatte wie er selbst auf dem Gebiet der Ökonomie. Sprich: Beide hatten aus einer schier überquellenden Fülle von Daten die sich dahinter verbergenden Gesetze enthüllt.

Doch anders als Marx war Johannes Kepler inspiriert von der Idee, dass die Rationalität der Welt nur Ausdruck der Rationalität Gottes sei. Die Bewegungen der Planeten zu studieren, hieß für Kepler daher, die Gedanken Gottes bei der Schöpfung gleichsam neu zu denken. Schon in seinem Erstlingswerk »Mysterium cosmographicum« (1596) leitete er da...


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