»Ich war noch nie in einem Gefängnis«

Michail Schufutinski, der König der russischen »Knastmusik«, über die Fans und seine Musik

Er ist der russische Jacques Brel, und wenn Michail Schufutinski auf der Bühne steht, dann hat jeder das Gefühl, einen Kumpel vor sich zu haben. Der 61-jährige Moskauer ist den harten Weg gegangen, vom Akkordeonspieler bis nach ganz oben. Am Ende seiner Deutschlandtour sprachen René Gralla und Viktoria Willruth mit ihm.

Michail Schufutinski
Michail Schufutinski

ND: Sie sind der wichtigste Vertreter eines sehr russischen Genres, der populären »blatnie pesny«. Das ist die sogenannte »Knastmusik«.
Schufutinski: ... ich ziehe den Begriff Chanson vor.

Sehen Sie sich in der Tradition des französischen Chansons?
Ich singe russische Chansons. Ansonsten kümmere ich mich um keine Schubladen. Manche Töne sind angenehm und gehen dir ans Herz, andere Töne sind weniger angenehm. Aber gerade diese Mischung ergibt Musik, die dich berührt, die Assoziationen weckt. Und finde ich dazu die passenden Worte und Zeilen, dann habe ich für mich ein gutes Resultat. Wenn die Musik gut ist, dann ist sie gut – egal, wie man sie bezeichnet.

Sie haben viele Fans gerade in den Gefängnissen.
Das weiß ich nicht genau. Ich war noch nie in einem Gefängnis. Wahrscheinlich lieben auch Leute, die dort drinsitzen, ganz einfach meine Musik.

Sie hatten nicht nur gute Zeiten. Früher ...




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