NATO-Schiffe gegen Piraten im Indik

Jung: Seegebiet des Einsatzes wird von 3,5 auf fünf Millionen Quadratkilometer ausgeweitet

  • Lesedauer: 2 Min.
Die NATO verstärkt den Kampf gegen Piraten im Indischen Ozean. Die Verteidigungsminister der 28 NATO-Staaten einigten sich am Freitag in Brüssel auf die Entsendung des sechs bis acht Schiffe starken Flottenverbandes »Standing NATO Maritime Group 2«.

Brüssel (dpa/ND). Ein NATO-Flottenverband soll aus dem Mittelmeer in den Indischen Ozean verlegt werden, wo somalische Piraten inzwischen ihr Operationsgebiet bis hin zu den Seychellen ausgeweitet haben. Dies gab ein Sprecher des Nordatlantikpaktes am Freitag in Brüssel bekannt.

Der NATO-Einsatz mit dem Namen »Ocean Shield« soll die »Operation Atalanta« der Europäischen Union ergänzen. Die NATO beteiligt sich noch bis 28. Juni mit einem anderen Flottenverband – der »Standing NATO Maritime Group 1« – an der Piratenbekämpfung. »Ocean Shield« sei kein kleiner und kurzer Einsatz, sagte NATO-Sprecher James Appathurai. »Dies soll ein größeres Engagement sein.« Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung sagte am Freitag in Brüssel, Deutschland werde mit einem Schiff beteiligt sein. Das Bundestagsmandat von maximal 1400 Soldaten werde eingehalten.

Ab August gehört die Fregatte »Karlsruhe« zu dem als SNMG 2 bezeichneten Flottenverband. Diplomaten sagten am Freitag, es müsse noch entschieden werden, ob sie auch gegen Piraten eingesetzt werde. Damit werde aber gerechnet. Möglich sei, dass sie dann wegen des Bundestagsmandats dem EU-Einsatz unterstellt werde. Die EU-»Operation Atalanta« umfasst innerhalb eines Jahres rund 20 Schiffe. Jung sagte, das Seegebiet des Anti-Piraten-Einsatzes werde von 3,5 auf fünf Millionen Quadratkilometer ausgeweitet. »Ich halte es für gut, dass wir eine Unterstützung von Seiten der NATO erfahren«, sagte er.

Die Minister hatten sich am Donnerstag zunächst nicht einigen können, weil noch zu viele rechtliche Fragen ungeklärt seien, hatte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer gesagt. Unter anderem wolle sich die NATO darum bemühen, ebenso wie die EU mit Staaten wie Kenia Vereinbarungen über die Aufnahme und Aburteilung gefangener Piraten zu treffen. Der NATO-Sprecher sagte, der Umfang von »Ocean Shield« lasse sich derzeit noch nicht genau übersehen. Derzeit umfasst die »Standing NATO Maritime Group 2« Schiffe aus Großbritannien, Griechenland, Italien, Spanien, der Türkei und den USA.

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