Handel Japan–Nordkorea komplett eingestellt

USA wollen Schiffe der KDVR zur Durchsuchung stoppen / Zeitungsbericht: »Erbfolge« in Pjöngjang jetzt definitiv beschlossen

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Seoul/Tokio (dpa/ND). Japan hat seine Sanktionen gegen Nordkorea nach dessen jüngstem Atomtest im Mai verschärft und die Einstellung sämtlicher Exporte in das Nachbarland beschlossen. Die Entscheidung der Regierung in Tokio wurde am Dienstag vom Kabinett gebilligt, wie japanische Medien berichteten. Da Japan bereits unter anderem ein generelles Importverbot von Gütern aus Nordkorea nach dem ersten Atomversuch der KDVR im Oktober 2006 verhängt hatte, bedeutet die neue Strafmaßnahme praktisch eine komplette Einstellung des beiderseitigen Handels.

Nach den verschärften UN-Sanktionen gegen Nordkorea bereiten die USA konkrete Schritte vor, die Lieferung von Waffen und Nuklearmaterial an Pjöngjang zu verhindern. Wie die »New York Times« berichtete, soll die Marine KDVR-Schiffe stoppen, um deren Fracht zu untersuchen. Allerdings soll die Marine dabei keine Gewalt anwenden. Ein entsprechende Anordnung wolle Präsident Barack Obama an die Streitkräfte gegeben.

Angesichts der zunehmenden Spannungen um Nordkoreas Atomprogramm hat zudem das US-Abgeordnetenhaus Pjöngjang zur sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten gegenüber Südkorea aufgerufen.

Unterdessen soll Kim Jong Un seinen Vater Kim Jong Il nach einem japanischen Zeitungsbericht definitiv als Machthaber in Nordkorea beerben. Der dritte Sohn des gesundheitlich angeschlagenen KDVR-Staatschefs habe sich jetzt bei einem Geheimbesuch in Peking als künftiger starker Mann in Pjöngjang vorgestellt, berichtete am Dienstag die »Asahi Shimbun« unter Berufung auf chinesische und koreanische Quellen. Der junge Kim habe den chinesischen Staatschef Hu Jintao über diese noch inoffizielle Entscheidung informiert, schrieb das Blatt.

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