Maulkorb für Auslandspresse in Iran

Erste Todesopfer bei Protestdemonstrationen / Wächterrat will teilweise erneut auszählen

Bei den Protesten in Iran sind die ersten Demonstranten getötet worden. Oppositionspolitiker Mir Hussein Mussawi rief seine Anhänger daraufhin am Dienstag auf, einer nicht genehmigten Demonstration in Teheran fernzubleiben. Während die Regierung ausländische Journalisten mit einem weitgehenden Berichtsverbot belegte, erklärte sich der Wächterrat zu einer teilweisen Neuauszählung der Präsidentenwahl bereit.

Teheran/Berlin (Agenturen/ND). Wie der amtliche Rundfunksender Pajam am Dienstag berichtete, wurden am Vortag bei den Oppositionsprotesten in Teheran sieben Menschen getötet und mehrere Personen verletzt. Die Demonstranten hätten einen Militärposten angegriffen, hieß es. Zuvor waren ungeachtet eines Demonstrationsverbots Hunderttausende Mussawi-Anhänger auf die Straße gegangen, um gegen die Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu protestieren und Neuwahlen zu fordern. Der in Deutschland lebende iranische Exilpolitiker Mehran Barati-Novbari von der iranischen Republikanischen Union sagte dem RBB-Inforadio, es habe weit mehr Todesopfer gegeben als offiziell zugegeben. Landesweit seien die Namen von 22 Toten und 136 Verletzten bekannt.

Die iranische Regierung untersagte ausländischen Journalisten mit sofortiger Wirkung, über »nicht genehmigte« Demonstrationen zu berichten, wie das Kulturministerium mittei...


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