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Bildungssplitter

Lehrer vermissen Anerkennung

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (ND-Amendt). Lehrer in Deutschland sind trotz schwieriger Bedingungen motiviert und leistungsbereit. Dies geht aus einer Online-Befragung von 2734 Lehrern hervor, die die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gestern in Berlin vorstellte. Hauptkritik waren fehlende Fortbildungsmöglichkeiten, schlechte räumliche Ausstattung und zu wenig Unterstützung durch schulnahes Personal wie Sozialarbeiter, Schulpsychologen oder Logopäden. Die GEW-Befragung war eine Reaktion auf die Nichtteilnahme Deutschlands an der internationalen Lehrerstudie TALIS, deren Ergebnisse von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag vorgestellt wurden. 85 Prozent der befragten Lehrer in Deutschland gehören der GEW an.

Die deutschen Ergebnisse seien weitgehend mit denen der internationalen Untersuchung identisch, betonte der Direktor des Instituts für Pädagogik an der Universität Lüneburg, Matthias von Saldern. Der Wissenschaftler hatte im Auftrag der GEW die Antworten ausgewertet. In der von der OECD in 23 Ländern durchgeführten Studie hatten 75 Prozent der Befragten über mangelnde Leistungsanreize durch die Schulleitungen geklagt. Unterschiede gibt es zum Beispiel in der Bereitschaft, für die berufliche Weiterbildung finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen. In der OECD-Studie erklärt sich ein Drittel dazu bereit, in Deutschland sagt dies mehr als die Hälfte der Pädagogen.

Die stellvertretende GEW-Vorsitzende Marianne Demmer bekräftigte gestern bei der Vorstellung der Studie ihre Kritik an der Kultusministerkonferenz. Die hatte sich geweigert, an der internationalen Studie teilzunehmen.

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