Brown bestellt Weißwäscher

Großbritanniens Irak-Krieg-Untersuchung hinter verschlossenen Türen

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mehr als sechs Jahre nach Beginn des Irak-Kriegs hat die britische Regierung die lange geforderte Untersuchung der Invasion angekündigt. Von Transparenz kann allerdings nicht die Rede sein.

Es ist erst wenige Tage her, seit Premier Gordon Brown (Labour Party) der britischen Öffentlichkeit gelobte, Politik und Politiker würden sich dem Wähler ab sofort rechenschaftspflichtig, transparent und zum Zuhören bereit zeigen. Er versprach dies im Parlament, unmittelbar nachdem er seinem eigenen Sturz fürs Erste entgangen war. Und kurz bevor eine landesweite Umfrage im Zusammenhang mit dem Spesenskandal britischer Minister und Abgeordneter einen erdrutschartigen Glaubwürdigkeitsverlust ergab. Nun demonstriert Tony Blairs Nachfolger wie er sich die neue Offenheit vorstellt: Für den 31. Juli kündigte er den Arbeitsbeginn eines Ausschusses an, der nach langer Verschleppung Großbritanniens Rolle vor dem und im Irak-Krieg untersuchen soll.

Das Gremium wird laut Brown mindestens ein Jahr hinter verschlossenen Türen tagen, aus Gründen der Staatssicherheit keinen Zugang zu »den heikelsten Informationen« erhalten, Ergebnisse erst nach den nä...


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