Alle für einen: Buzek soll es sein

Polen will den EU-Parlamentsvorsitz

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Polens sowohl im Sejm als auch im Europäischen Parlament vertretenes Parteienquartett – Bürgerplattform (PO), Recht und Gerechtigkeit (PiS), Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) und Bauernpartei (PSL) – hat sich darauf geeinigt, gemeinsam die Kandidatur Jerzy Buzeks für das Präsidentenamt im EU-Parlament zu unterstützen.

Polens Parteien sind entschlossen, für die Wahl des eigenen EU-Abgeordneten zu kämpfen. In dieser Sache gibt es keine Parteien mehr, sondern nur noch Polen. Dabei gilt der Italiener Mario Mauroals Konkurrent von Jerzy Buzek. Der 69-jährige Professor der technischen Wissenschaften, erhielt bei den jüngsten Europawahlen in Oberschlesien fast 400 000 Stimmen und stellte damit einen polnischen Popularitätsrekord auf. Das erscheint schwer verständlich, denn unter den vielen Regierungschefs, die Polen nach 1989 verbraucht hat, war Buzek, der von 1997 bis 2001 regierte, der schlechteste. Sein Koalitionskabinett, das mehrheitlich von der damaligen Wahlaktion Solidarnosc (AWS) gebildet wurde, stülpte den Polen vier »revolutionäre« Reformen über, die von der Mehrheit bis heute verflucht werden: Das Gesundheitswesen wurde dem in Richtung Privatisierung führenden Kassensystem untergeordnet, im Bildungsbereich wur...


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