nd-aktuell.de / 19.06.2009 / Politik / Seite 10

Zielvorgaben oft zu ambitioniert

In der betrieblichen Arbeitsorganisation machen Forscher des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung München in den letzten Jahren einen »Paradigmenwechsel« aus. Zahlreiche Beschäftigte erhielten formal mehr Freiheiten, heißt es in einer Studie, die auf der Website der Hans-Böckler-Stiftung zu lesen ist. Zugleich klagten immer mehr Belegschaften über psychische Belastungen. Zwischen beiden Trends sehen die Forscher einen Zusammenhang. Zwar könne es demnach zu mehr Zufriedenheit führen, wenn das Management den Beschäftigten bei der Erfüllung von Zielen freie Hand lässt. In der Praxis stehe zu deren Erreichung in den untersuchten Betrieben aber nicht genügend Zeit und Personal zur Verfügung, so die Forscher.

Zudem konterkariere die zunehmende Standardisierung von Arbeitsschritten und die starke Kontrolle der Abläufe die angeordnete Selbststeuerung. Ergebnis: Belegschaften fühlen sich häufig überfordert und belastet.