Notfalllösung oder Verhütung?

Spanien streitet um die »Pille danach« und um die Abtreibung

  • Ralf Streck, Madrid
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mit zwei gesundheits- und familienpolitischen Vorhaben hat sich die sozialistische Regierung in Madrid den Ärger konservativer Kräfte zugezogen.

Spaniens Regierung hat beschlossen, dass die »Pille danach« ab Sommer ohne Altersbeschränkung rezeptfrei in allen Apotheken erhältlich sein soll. Ferner soll es für Frauen möglich werden, ohne Angabe von Gründen straffrei und kostenlos bis zur 14. Schwangerschaftswoche abzutreiben.

Mit beiden Maßnahmen setzen sich die Sozialisten (PSOE) der Kritik der starken katholischen Kirche und der konservativen Volkspartei (PP) aus. Für Gesundheitsministerin Trinidad Jimenez gehören beide Veränderungen zusammen, denn mit der »Pille danach« soll die Zahl der ungewollten Schwangerschaften und Abtreibungen verringert werden. Es handele sich nicht um eine »Abtreibungspille«, widerspricht sie den Konservativen. Es werde auch keine weitere Verhütungsmethode eingeführt, sondern eine »Notfalllösung«.

Die Ministerin tritt auch Befürchtungen besorgter Eltern und progressiver Organisationen entgegen, dass sich das Präparat, das auf einer hohen Dosis de...


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