Der amerikanische Albtraum

Hohe Hypotheken auf Häuser mit sinkendem Wert bringen Immobilienmarkt durcheinander

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mehr als 20 Prozent der amerikanischen Hausbesitzer haben Hypotheken, die höher sind als der Wert ihres Hauses. In den USA nennt man so etwas »Unterwasser«-Häuser. Mehr als 2,1 Millionen Amerikaner werden in diesem Jahr ihr Haus verlieren.

Als Jennifer Vicario vor drei Jahren ihr Häuschen in einem Bostoner Vorort kaufte, schien eine wunderbare Zukunft vor ihr zu liegen. Das aus einer ehemaligen Garage umgebaute kleine Haus kostete 175 000 Dollar. Der Wert stieg von Jahr zu Jahr. Die Hypothekenraten drückten nicht sonderlich, denn Jennifer hatte einen guten Job in der Telefonaufnahme eines Servicedienstes für Mediztechnik.

Das war 2006. Heute ist das Häuschen 140 000 Dollar wert. Jennifer arbeitet nur noch halbtags, denn ihre Firma leidet unter der Krise. Hinzu kommt, dass ihr heißgeliebter Hund Simon Krebs bekam. Fast 10 000 Dollar an Tierarztrechnungen hat sie bisher bezahlt. Das Geld konnte sie nur auftreiben, indem sie ihren Rentenanspruch als Sicherheit für einen Kredit verpfändete. Jennifer will jetzt ihr Haus verkaufen, obwohl es ihr erstes eigenes Heim war. Aber sie findet keinen Käufer.

Vicarios Haus gehört zu jenen Häusern, die man in Amerika »underwater« nennt, a...


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