ND-Wanderer tourt durch die Schweiz

Auf Schritt und Tritt mit Mario Schmidt (1)

  • Lesedauer: 2 Min.
Er gewann das Rennen um den »ND-Wanderer 2009«, besser gesagt, den ND-Leserwettbewerb um die Teilnahme an der »Wanderrallye 2009«. Die führt Mario Schmidt, 37-jähriger Physiotherapeut aus Merseburg, nun zusammen mit mehreren Gleichgesinnten, die von anderen Medien ausgewählt wurden, zwei Wochen durch Alpenregionen in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und Italien. Was er dabei erlebt, wird er uns in den nächsten Tagen berichten. Wer seine Erlebnisse dann am besten in Worte und Fotos fasst, wird mit einem Reisescheck belohnt – in eine Wanderregion seiner Wahl.
ND-Wanderer tourt durch die Schweiz

Faszinierende Bergwelten, klare Luft und vor allem körperliche Fitness erhoffe ich mir von den 16 Tagen Wanderspaß. Gespickt mit sachsen-anhaltinischem Humor und therapeutischen Tipps möchte ich Sie an der Wanderung teilhaben lassen. Wir starten in Chur, der ältesten Stadt der Schweiz. Da ich ein notorischer Morgenmuffel bin, brummele ich beim Frühstück nur kurz »Moin« (Überreste meiner Ost- und Nordfriesischen Vergangenheit). Neben mir sitzt Renate, Vegetarierin aus Überzeugung. Sie sagt, während ich herzhaft in ein Salamibrötchen beiße, dass sie bei einer Wanderung durch Ecuador diesen Entschluss gefasst hat. Schön für sie, denke ich und belege mein Brot mit Schinken ...

Eine Stunde später geht es von Chur aus mit der Bergbahn zu saftig grünen Alpwiesen, tiefen Schluchten und schwindelerregenden Höhen. Oben werden die Rucksäcke geschultert und los geht es nach Pradaschier. Ziel ist die längste Rodelbahn der Welt, 40 km/h schnell. Zwei Stunden sind für die Wanderung in 1590 Metern Höhe geplant. Doch Renate zieht wie von der Karotte gestochen an uns vorbei und verschwindet in der Ferne. Vorbei an unberührten Landschaften und urigen Hütten schweift der Blick über schneebedeckte Gipfel. In Gedanken sehe ich einen Yeti, der Renate entführt, um sie mit Murmeltieren zu mästen ... Wir erreichen die Rodelbahn. Es geht bergab, 3,1 Kilometer. Durch atemberaubende Kurven, lange Geraden und steile Abhänge.

Auch Tag 2 beginnt natürlich mit einem ausgiebigen Frühstück in trauter Runde. Dann fahren wir mit der Bergbahn nach Brambrüesch hinauf. Diesmal werden wir auf 2000 Höhenmeter wandern. In der Gondel sitzt eine nette ältere Schweizerin, die uns von einem Berggottesdienst auf den Gipfel erzählt, den sie besuchen möchte. Nach einem zweistündigen Marsch in Nebel und Kälte sind wir am Gipfel im Schnee. Eine unglaubliche Aussicht bei Nebel und eisigkaltem Wind. Fast wie an der Nordsee, mein Pullover von der See bewährt sich.

Das Wahrzeichen von Graubünden, der Dreibündenstein, reckt sich in den Himmel. Er besiegelt die Gründung Graubündens. Nach einer kurzen Rast geht's weiter, nun bergab, Richtung Churer Rheintal, hinab zum sonnenverwöhnten Bergdorf Feldis. Von dort bringt uns die Seilbahn ins Tal nach Rhäzuns. Von Rhäzuns geht's mit den roten Wagen der Rhätischen Bahn gen Chur zurück.

Ihr ND-Wanderer
Mario Schmidt

Mario Schmidt ist für ND auf Tour – zunächst durch die Schweiz.
Mario Schmidt ist für ND auf Tour – zunächst durch die Schweiz.
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