Signore Lippi und elf Mumien

Italiens Nationalteam scheidet beim Confederations Cup früh aus und erweist sich als dringend erneuerungsbedürftig

  • Ronny Blaschke, Pretoria
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Signore Lippi schleppte sich aufs Podium, sparsame Mimik, verächtlicher Blick, und musterte die Runde. Ein halbe Drehung, der Blick von links nach rechts wie ein Lehrer, der seine Klasse nach Unruhestiftern absucht. Die erste Frage verlief glatt, gefolgt von einer höflichen Antwort, die zweite genauso. Bei der dritten wurde es heikel. »Junge Spieler, junge Spieler, immer junge Spieler«, knurrte Lippi, bevor der Reporter seine Frage zu Ende stellen konnte. »Was wollt ihr? Soll ich sieben oder acht junge Spieler auf einmal bringen?« Der Oberlehrer fühlte sich missverstanden, in seiner Ehre verletzt, der Ton wurde rauer. Gleich würde er sein Publikum zu Nachsitzen und Strafarbeit verdonnern. Setzen, Note sechs, Ruhe bitte!

Marcello Lippi (61), der Fußball-Nationaltrainer Italiens, erinnerte an die ersten Wochen der WM 2006. Ttäglich stieg er mit Journalisten in den Ring, fetzte sich um Taktik und Aufstellung. Das Klima entspannte sich, vo...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.