Bildungssplitter

Studentische Kritik an Schavans Bologna-Konferenz

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (ND-Nowak). Am zu Beginn dieser Woche veranstalteten Runden Tisch zu den Problemen bei der Umsetzung der Bologna-Reform hat sich teils heftige studentische Kritik entzündet. Auf Einladung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatten sich neben Vertretern der Hochschulen, der Kultusministerkonferenz sowie des Deutschen Studentenwerks und der Parteien Studierendenvertreter beteiligt. Von einer Wahlkampfveranstaltung sprach Paul Helm gegenüber ND. Er hatte als Aktivist des Bildungsstreiks an der Konferenz teilgenommen. Am Anfang des Gesprächs hätte man noch den Eindruck haben können, »dass unsere Kritik auf offene Ohren stößt«, sagt Helm. Doch im letzten Teil der Konferenz habe Annette Schavan nur vorformulierte Erklärungen verlesen. Die Forderung von Schülern und Studierenden nach einer öffentlichen Konferenz seien von der Ministerin abgelehnt worden.

Auch Anja Gadow vom Vorstand des Studierendenverbandes fzs teilte die Kritik und nannte die Konferenz einen Flop. Nicht einmal in den nach der Föderalismusreform verbliebenen Kompetenzfeldern, nämlich in der Regelung von Hochschulzugang und Hochschulabschlüssen, habe Schavan Handlungsbereitschaft erkennen lassen. Auch die Landes-ASten-Konferenz (LAK) Bayern und das Forum Bildungspolitik in Bayern bezeichneten die Konferenz als »ein Treffen für den schönen Schein«. Viele Studierende, die sich aktiv am Bildungsstreik beteiligt haben, kommen zu der Ansicht, dass eine Protestwoche nicht ausreicht. Spätestens im nächsten Semester werden die Aktionen fortgesetzt, kündigte Paul Helm an.

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