nd-aktuell.de / 10.07.2009 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 11

Pipeline mit Kalilauge bis zur Nordsee?

Kassel/Unterbreizbach (dpa/ND). Nach mehr als drei Jahren scheint der heftige Streit um die Einleitung von Salz aus der Kaliförderung in die Werra beigelegt. »Ich gehe fest davon aus, dass die Nordseepipeline kommt. Der Disput wäre dann beigelegt«, sagte der Vorsitzende des Runden Tisches zur Reinhaltung von Werra und Weser, Hans Brinckmann, am Donnerstag. Die Pipeline zur Nordsee oder zur Unterweser sei politisch, wirtschaftlich und ökologisch machbar und liege auch bei K+S als Möglichkeit auf den Tisch. Ähnlich äußerte sich der DGB.

Bei der Kaliförderung in Hessen und Thüringen fällt salzhaltige Lauge an. Zur Beseitigung werden fast zwei Dutzend Varianten diskutiert, die jedoch oft technisch kaum realisierbar oder extrem teuer sind. K+S favorisiert eine 63 Kilometer lange Pipeline, die die Lauge von einem Werk bei Fulda an die Werra transportieren soll. Eine Leitung bis zur Nordsee, die auf 500 Millionen Euro taxiert wird, wird inzwischen wahrscheinlicher.