Skandal? Stasis als Merkel-»Kugelfang«

17 000 Ex-MfSler in Bundes- und Landesdienst / Diestel: Preis der friedlichen Revolution

Rund 17 000 ehemalige Mitarbeiter des vor 20 Jahren beseitigten DDR-Ministeriums für Staatssicherheit sind im öffentlichen Dienst geblieben. Sogar beim Bund sind einige in Lohn und Brot. Der alljährliche »Sommerskandal« macht wieder Schlagzeilen.

»Das sind Dimensionen, die bisher keiner geahnt hat«, behauptet der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin Klaus Schroeder und fordert eine klare Offenlegung der Bundesländer. Auch, weil er ein noch viel größeres Ausmaß erwartet. Schließlich geht er von mehreren 10 000 ehemaligen Inoffiziellen Mitarbeitern in Ministerien und Behörden aus.

Was Schroeder und andere da »ausgegraben« haben, ist ein uralter Medienkadaver, der im Sommerloch oder bei bevorstehenden Wahlen immer wieder ausgegraben wird. Denn dass Angehörige des MfS übernommen wurden, war nie ein Geheimnis. Dabei handelt es sich nicht nur um zahlreiche Mitarbeiter des Zolls, die auch für die »andere Feldpostnummer« gearbeitet haben. Der damalige Bundesgrenzschutz war ganz heiß darauf, erfahrene Mitarbeiter – das waren jene, die in Grenzeruniform DDR-Geheimdienstarbeit erledigt haben – einzustellen. Willkommen waren auch junge Mitarbei...


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