nd-aktuell.de / 17.07.2009 / Politik / Seite 13

Bewegungsmelder

Neue Ausgabe der »Blätter«

(ND). Am 30. Juli erscheint die August-Ausgabe der »Blätter für deutsche und internationale Politik«. Unter anderem schreibt darin diesmal die US-amerikanische Feministin Nancy Fraser über »Feminismus, Kapitalismus und die Liste der Geschichte«, die deutsch-persische Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur beleuchtet, was nach den Protesten in Iran nach dem Wahlbetrug bleibt. Die gesellschaftlichen Prozesse in Iran werden auch in mehreren anderen Beiträgen behandelt.

Der Journalist und Publizist Heribert Prantl stellt sich in seinem Beitrag die Frage, ob Zeitungen systemrelevant sind. Der Ökonom Rudolf Hickel schreibt über den schwarz-gelben Steuerpopulismus, Ex-IG-Medien-Chef Detlef Hensche untersucht das Phänomen der Selbstentmündigung der Parlamente. Die »Blätter« kosten 15 Euro und sind ab sofort im Buchhandel oder online über die Webseite der Zeitschrift zu bestellen.
www.blaetter.de[1]

Wolf im Schafspelz

(ND). »›Autonome Nationalisten‹ – Neonazis im Wandel« lautet der Titel der neuen Broschüre von AKKU (Antifaschistische Koordination Köln und Umland). Auf 24 Seiten wird dem Phänomen der »Autonomen Nationalisten« nachgegangen, einem Phänomen, das sich seit einigen Jahren innerhalb der Neonaziszene entwickelt. »Autonome Nationalisten« tragen beispielsweise Basecaps und Kapuzenpullis, hören HipHop und propagieren den »Schwarzen Block« – greifen also Stil- und Protestmittel auf, die eher aus einem linken/alternativen Spektrum kommen. Trotz des veränderten Auftretens sind und bleiben »Autonome Nationalisten« aber Neonazis – das bekommen vor allem diejenigen zu spüren, die in der Vergangenheit Opfer ihrer Angriffe wurden.

Meuterei im Abschiebeknast

(ND). Im Abschiebegefängnis Ingelheim bei Mainz haben sich am Montag dieser Woche 22 Inhaftierte verbarrikadiert, um gegen die Abschiebung eines 25-jährigen Marokkaners zu protestieren. Der Mann hatte sich gegen seine Abschiebung zur Wehr gesetzt, die Mitgefangenen solidarisierten sich mit ihm. Die Aktion wurde am Motagabend von einem Sondereinsatzkommando der Polizei beendet. Dabei wurden nach Polizeiangaben drei Insassen leicht verletzt, zwei weitere mussten sich im Krankenhaus untersuchen lassen. Das Vorgehen der Polizei sorgte für weitere Proteste. Rund 100 Menschen demonstrierten am Montagabend vor dem Gefängnis spontan dagegen.

Straßenparade in Bernau

(ND). Unter dem Motto »Keine Stimme den Nazis – für eine antifaschistische Jugendkultur« fand am vergangenen Samstag in Bernau eine bunte Straßenparade mit anschließendem Straßenfest statt. Dazu aufgerufen hatten der Jugendtreff Dosto, die Antifaschistische Aktion Bernau und andere.

Die Parade war mit drei bunt geschmückten Musikwagen vom Busbahnhof durch die Innenstadt gezogen. Neben Redebeiträgen zu verschiedenen Themen wie »Nazistrukturen«, »Extremismus« und »Homophobie«, gab es ein umfassendendes Liveprogramm. Das Fest umfasste unter anderem einen Skatepark, Infostände und eine Graffitiwand. Die Veranstalter sehen »die alternative (Jugend-) Kultur gestärkt, die sich gegen rassistische und antisemitische Denkweisen innerhalb der bestehenden Gesellschaft ausspricht«. Es sei aber wichtig, dass diese Jugendkultur weiter gegen rechte Tendenzen sowie Homophobie und Sexismus kämpfe.

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  1. http://www.blaetter.de