Fatal, jawoll

Klaus Joachim Herrmann über Rot-Rot in Brandenburg

  • Lesedauer: 1 Min.

Rot-Rot in Brandenburg nach den Landtagswahlen im September wäre »fatal«, machte der dortige Innenminister Schönbohm gestern Meldung aus Potsdam. Jawoll, fatal. Recht hat der gelernte General. Allerdings gäbe es in einem solchen Falle auch nur einen richtig großen Leidtragenden – Schönbohm und seine eigene CDU nämlich.

Denn Rot-Rot wäre einfach nicht mehr Rot-Schwarz und die CDU damit weg vom politisch-demokratischen Kommandostand. Die Diskussionen um eine rot-rote Koalition seien ohnehin »so eine Nummer, um die CDU etwas klein zu kochen«, schlussfolgerte Schönbohm. Also einfach fatal für die CDU. So schlicht und bestechend kann Logik sein, besonders wenn sie den eigenen Interessen dienstbar gemacht wird..

Denn was an Rot-Rot im Jahre 20 nach Mauerfall und Wiedervereinigung ansonsten peinlich oder verhängnisvoll, eben fatal, sein sollte, erschließt sich aus alledem nicht. Hier im Nachbarland Berlin müht sich längst schon in der zweiten Legislatur ein rot-rotes Regierungsbündnis redlich und durchaus nicht ohne Erfolg und Anerkennung über die Hauptstadtgrenzen hinaus um anständiges Regieren. Doch »ich finde Rot-Rot nicht erträglich«, murrt Schönbohm. So erweist sich als fatal nicht solcher Regierungsbund, sondern die Borniertheit mancher Betrachter.

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