Heroingesetz weckt Hoffnung

Eltern begehen heute Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige

  • Sabine Damaschke, epd
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Durch die kontrollierte Abgabe von künstlichem Heroin könne vielen Abhängigen geholfen werden, so die Auffassung von Experten. Doch flächendeckende Therapien drohen an der Finanzierung zu scheitern.

Er ist schon pitschnass geworden, hat gefroren und geschwitzt. Doch ganz egal wie das Wetter aussieht – Jürgen Heimchen steht seit elf Jahren am 21. Juli auf der »Platte« vor dem Wuppertaler Hauptbahnhof und wirbt für die kontrollierte Freigabe von Heroin. »Hätte ein Arzt meinem Sohn Heroin verschreiben dürfen, wäre er heute noch am Leben«, ist der 66-Jährige überzeugt. Doch der ständige Druck, sich den nächsten Schuss erbetteln oder dafür stehlen zu müssen, habe Thorsten kaputtgemacht. Mit 21 Jahren erhängte er sich 1992 in einer Gefängniszelle.

Seitdem kämpft Heimchen dafür, dass Drogenabhängige die Chance auf ein menschenwürdiges Leben erhalten. Dafür hat er als Vorsitzender des »Bundesverbands der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit« 1998 den Gedenktag für die verstorbenen Drogenabhängigen ins Leben gerufen. Jedes Jahr beteiligen sich am 21. Juli rund 40 Städte an dem Aktionstag. »Wir haben dazu beigetragen, ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.