Berliner finden Ausweg aus dem Chaos
S-Bahn-Fahrgäste stiegen auf andere Verkehrsmittel um / Stopp des Börsengangs gefordert
Seit gestern herrscht bei der Berliner S-Bahn Ausnahmezustand, nur noch ein Viertel der Bahnen ist im Einsatz. Doch das ganz große Chaos blieb aus.
Friederike Keller kann es nicht fassen – keine S-Bahn auf der Stadtbahn zwischen Ostbahnhof und Zoo. »Ich habe es im Radio gehört, aber ich konnte es nicht glauben«, erklärt die Angestellte, warum sie trotzdem zum Bahnhof Friedrichstraße gekommen ist, wo ein Absperrgitter den Zugang zum S-Bahnsteig versperrt. Ein als Fahrgastbetreuer eingesetzter Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) schickt sie zum Fernbahnsteig. »Die Regionalzüge fahren.« Die Frau bedankt sich erleichtert.
Wie viele derartige Auskünfte er schon gegeben hat, kann der Mann in der orangen Weste nicht sagen, aber im Prinzip laufe hier alles ganz ruhig. »Nur wenige lassen ihren Frust an uns ab, die wissen, wer ihnen das eingebrockt hat.« Das weiß er natürlich auch selbst – vor zwei Jahren war er noch Schlosser in einer S-Bahn-Werkstatt. Dann wurde sein Arbeitsplatz wie viele andere wegrationalisiert. »Jetzt haben wir den Salat«, sagt der Mann. Seinen Namen will e...
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