Brosamen schmecken nicht

Junge Wähler braucht das Land

  • Walter Schmidt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Hilft das volle Wahlrecht für 16- oder gar 14-Jährige gegen die grassierende Politik-Müdigkeit gerade junger Menschen? Oder soll den Bundestag weiterhin nur wählen dürfen, wer volljährig und damit voll verantwortlich ist? Der demografische Wandel mit immer einflussreicheren Rentnern zwingt auch hier zum Nachdenken.

Kinder und Jugendliche haben buchstäblich keine Wahl. Zwar seien die Abgeordneten des Deutschen Bundestages »Vertreter des ganzen Volkes«, heißt es im Grundgesetz. Doch da steht eben auch, wahlberechtigt sei nur, »wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet« habe. An dieser Hürde werden auch bei der nächsten Bundestagswahl Ende September rund 12,8 Millionen deutsche Staatsbürger scheitern (Stand: 2007). Rund 17 Prozent der knapp 75 Millionen Deutschen dürfen weder mitwählen noch sich von ihren Eltern – wie sonst üblich – vertreten lassen.

Dabei spricht schon das schwindende politische Gewicht der Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik dafür, ihnen mehr Mitsprache einzuräumen. Denn der demografische Wandel lässt die jungen und jüngsten Staatsbürger zunehmend ins Hintertreffen geraten; ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung schwindet stetig. Im Jahr 1990 gab es noch rund 13,8 Millionen unter 18-jährige Deutsche – etwa ei...


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