nd-aktuell.de / 25.07.2009 / Sport / Seite 10

Kein Abstieg im Osten

Fußball: Am Sonnabend startet die 3. Liga

Mark Wolter

Die Letzten werden die ersten sein – das glauben zumindest die Trainer der 20 Drittligavereine, die am Sonnabend in die zweite Spielzeit der eingleisigen 3. Liga starten. Als Favoriten für die Aufstiegsplätze nannten sie mehrheitlich die Absteiger aus Osnabrück, Ingolstadt und Wehen Wiesbaden. Auf der Rechnung haben viele auch Unterhaching und den Geheimfavoriten Holstein Kiel, der mit Coach Falko Götz den Durchmarsch schaffen will. Immerhin acht Trainer glauben an einen Aufstieg von Dynamo Dresden, viermal wurden gar Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt genannt.

Die mit Erzgebirge Aue insgesamt vier Ostklubs der Liga sind sich zumindest sicher, nicht um den Verbleib im Profifußball fürchten zu müssen. Aues neuer Cheftrainer Rico Schmitt glaubt, dass sein Team und die drei anderen »besser mitspielen werden als in der letzten Saison«, als die Klubs sich vornehmlich in der unteren Tabellenhälfte tummelten. Auch Erfurts Manager Stephan Beutel blickt der Saison optimistisch entgegen und sagt voraus, dass kein Ostverein etwas mit dem Abstieg zu tun haben werde.

Nicht nach unten, sondern nur nach oben schauen die Dresdner. Offiziell wird der Aufstieg bei Dynamo zwar erst in drei Jahren angepeilt. Aber die glänzende Rückrunde der vergangenen Saison hat Erwartungen und die insgeheime Hoffnung geweckt, den Sprung in Liga zwei schon in der kommenden Spielzeit zu schaffen. »Wenn es mit dem Aufstieg klappt, würden wir uns aber nicht wehren«, gibt Trainer Ruud Kaiser zu.

Bei Carl Zeiss Jena formuliert man die Ziele etwas vorsichtiger: Auf einem einstelligen Tabellenplatz will der Thüringer Klub, der den erst im März entlassenen Trainer René van Eck wieder zurück geholt hat, am Ende der Saison stehen. Dafür habe man die Mannschaft an den richtigen Stellen verstärkt und erfahrene Spieler geholt, sagt van Eck – und das obwohl es noch eine Lücke im Etat gibt und noch kein Trikotsponsor gefunden wurde.

Immerhin darf sich Carl Zeiss Jena mit den anderen Vereinen über eine verbesserte Vermarktung der zur vergangenen Spielzeit neu geschaffenen eingleisigen dritten Profiliga freuen. 800 000 Euro aus dem Topf der Fernseheinnahmen der Bundesligen erhält jeder Klub (ausgenommen die zweiten Mannschaften der Bundesligateams) in dieser Saison, zuvor waren es 588 000. Bei den Zuschauerzahlen könnte es hingegen einen Rückschritt geben. Ob ohne die Aufsteiger und bisherigen Zugpferde Fortuna Düsseldorf und Union Berlin mehr als 5630 Besucher im Schnitt den Weg in die Stadien der 3. Liga finden, ist fraglich.

1. Spieltag, Sonnabend 14 Uhr: Ingolstadt - Bayern II, Unterhaching - Sandhausen, Bremen II - Erfurt, Braunschweig - Osnabrück, Heidenheim - Wuppertal, Burghausen - Dortmund II, Offenbach - Aue, Regensburg – Kiel, Jena - Wehen Wiesbaden, Dresden - Stuttgart II.