Magna erhöht Barangebot für Opel

Sberbank rechnet mit baldiger Entscheidung

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Frankfurt am Main/Moskau (dpa/ND). Der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna hat sein Barangebot zum Einstieg bei Opel nach einem Medienbericht erhöht. Wie das »Wall Street Journal« am Dienstag berichtete, will der Bieter zusammen mit der russischen Sberbank im Falle eines Zuschlags nun sofort 350 Millionen Euro in bar in die neue Gesellschaft einbringen, 150 Millionen Euro sollen als Wandelanleihe bereitgestellt werden, zitierte das Blatt Berliner Regierungskreise.

Zwar bleibt damit die Höhe des Eigenkapitalangebots unverändert bei 500 Millionen Euro. Magna ist jetzt aber bereit, früher einen größeren Teil des Risikos zu tragen, hieß es in Regierungskreisen. Bisher wollten Magna und Sberbank 100 Millionen Euro Eigenkapital direkt in bar einbringen. 400 Millionen sollten als zinsloses Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Erst schrittweise und über Jahre sollte der Kredit in Eigenkapital umgewandelt werden.

Mit dem neuen Angebot reagiert der Zulieferer auf Kritik aus der deutschen Politik. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte von allen Bewerbern gefordert, mehr Eigenkapital einzubringen und damit mehr Risiko zu übernehmen. Die Bieter haben ihre Offerten an staatliche Garantien in Milliardenhöhe geknüpft.

Zuletzt hatte dem Vernehmen nach auch der zweite Bieter im Rennen, der Finanzinvestor RHJ International, sein Angebot leicht nachgebessert. Statt die angebotenen 275 Millionen Euro Eigenkapital in zwei Tranchen bis 2012 einzubringen, soll das Geld nun komplett bei Vertragsabschluss fließen.

Im Übernahme-Poker hält die russische Sberbank eine Entscheidung von Opel-Mutter General Motors (GM) noch in dieser Woche für möglich. »Das kann gut sein, denn alle Verhandlungen sind abgeschlossen. Nun müssen die Eigentümer entscheiden«, sagte der Chef des Geldinstituts, German Gref, am Dienstag der Agentur Interfax in St. Petersburg. Zuvor hatte Gref gesagt, er rechne mit einem Zuschlag, da andere Bieter »keine Konkurrenz« seien. Als Kooperationspartner soll der russische Autobauer GAZ sein Werk in Nischni Nowgorod und das Vertriebsnetz im Land zur Verfügung stellen.

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