Jeder Zweite fremdenfeindlich

Berufsschüler in Sachsen zu Einstellungen befragt

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden (epd/ND). Jeder zweite Berufsschüler in Sachsen hat nach einer Studie des Dresdner Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung fremdenfeindliche Ansichten. Ein Fünftel der für die Untersuchung befragten Jugendlichen vertrete sogar rechtsextreme Einstellungen, ein Drittel der Schüler weise eine »bedenkliche Nähe« zu Nationalsozialismus und Rassismus auf, berichtet die »Leipziger Volkszeitung«.

Für die Studie hatte Diplom-Handelslehrer Michael Nattke 521 Berufsschülern rechte Einstellungen vorgelegt und deren Zustimmung abgefragt. Jeder Dritte Berufsschüler stimmte demnach Sätzen wie »Der Nationalsozialismus ist im Grunde eine gute Idee, die nur schlecht ausgeführt wurde« oder »Die Weißen sind zu Recht führend in der Welt« zu.

Etwa die Hälfte der Befragten fand den Angaben zufolge die Aussagen »Wir haben genug Ausländer in Deutschland. Es sollten keine mehr kommen« und »Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die in Deutschland lebenden Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken« richtig.

Nattke wies darauf hin, dass die Einstellungen vor allem vom Bildungsstand abhängig seien. Rechtsextreme Einstellungen seien am meisten unter Berufsschülern ohne Schulabschluss oder Hauptschulabschluss verbreitet (ein Drittel). Unter den Abiturienten fänden rechtsextreme Ansichten bei 7,5 Prozent Anklang.

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