Das Flair des schwarzen Kontinents im roten Wedding

In Berlin leben über 18 000 Afrikaner, viele von ihnen besuchen Gottesdienste von Freikirchen im alten Arbeiterbezirk

  • Issio Ehrich, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ihre Augen hält die Afrikanerin in Berlins »International Christian Revival Church« fest geschlossen. Zum Rhythmus von Trommelschlägen wiegt sie ihren kräftigen Körper. Als solle der Heilige Geist an Ort und Stelle in sie fahren, öffnet die Frau mit ausgestreckten Armen ihre Handflächen zum Himmel: Sonntagsgottesdienst in Wedding, in Berlins »schwarzem Bezirk«. Nirgends in der Hauptstadt leben so viele Afrikaner wie hier. Mit ihnen kam eine bunte Kultur in den einstigen Arbeiterbezirk.

Pastor Kingsley Arthur steht vor seiner Gemeinde. Mit einem weißen Tuch wischt er sich den Schweiß von der Stirn. Die Trommelschläge, die die Männer und Frauen aus Kamerun, Nigeria und vielen anderen Ländern zum Schunkeln und Singen antrieben, stammten von ihm. Gern setzt sich der in Ghana geborene Mann während seines Gottesdienstes ans Schlagzeug. Aber vor allem predigt er. »Wir wollen Gottes Reich auch hier im Wedding errichten«, sagt er mit einem breit...


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