Beton statt Rollheimersiedlung
Die Firma Hochtief will auf dem Gelände der Wagenburg »Schwarzer Kanal« eine Auffahrt bauen
Nadine Koch ist wütend. »Hier soll noch nicht mal gebaut werden«, sagt sie und schaut auf das Grün vor dem Fenster des Bauwagens. »Der Bereich, auf dem wir uns gerade befinden, wird nur zur Logistik und als Baustellenzufahrt dienen.« Der Eigentümer mehrerer Grundstücke an der Michaelbrücke in der Nähe der Spree, das Unternehmen Hochtief, hat der Wagenburg »Schwarzer Kanal« zum Ende des Jahres gekündigt: Auf einem Nachbargelände soll der neue Standort für vier Konzerntöchter entstehen.
Knapp 20 Bauwagen stehen recht unsortiert auf dem Gelände von rund einem halben Hektar Größe. An einem ehemaligen UPS-Lieferwagen hängen rote Plastikrosen, ein alter Trecker findet unter einer blauen Plane Schutz vor dem verregneten Sommer. Einige Menschen basteln an Fahrrädern, »Les Lanternes Rouge« bieten jeden Mittwochnachmittag Selbsthilfekurse im Fahrradreparieren an. Im gemeinsamen Küchenwagen wird täglich gemeinschaftlich gekocht. An den Wänden hän...
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