Blick in Lenins Gehirn

Vor 50 Jahren starb der deutsche Neuroanatom Oskar Vogt

Heute kennen vermutlich nur noch wenige seinen Namen. Dabei war der deutsche Hirnforscher Oskar Vogt zu seinen Lebzeiten eine weithin bekannte Persönlichkeit, vor allem während der zweiten Hälfte der Weimarer Republik. Denn er hatte 1925 von der Sowjetregierung den Auftrag erhalten, das Gehirn des verstorbenen Wladimir I. Lenin genauer zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurde in Moskau sogar ein spezielles Institut gegründet, an dem Vogt das sorgsam gehütete Denkorgan des Sowjetführers in 30 000 dünne Scheiben schnitt. Diese legte er anschließend unters Mikroskop, um nachzuschauen, ob Lenins Genialität womöglich an ein besonderes materielles Substrat gebunden war.

Vogts Hoffnung schien sich zu bestätigen. Bereits 1927 hielt er in einem Bericht fest, dass die Pyramidenzellen in Lenins Gehirn erstaunlich groß seien und dass es zwischen ihnen überau...


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