Mindestlohn schafft 600 000 neue Stellen

Eine Studie im Auftrag der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kommt zu erstaunlichen Ergebnissen

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das in dieser Woche veröffentlichte Gutachten des Instituts Econometrics hat es in sich: Auf 74 Seiten beweist der Ökonom Klaus Bartsch, dass die Einführung eines Mindestlohnes ein wahres Jobwunder zur Folge haben könnte.

Großbritannien hat ihn, Frankreich hat ihn und selbst der EU-Neuling Rumänien hat ihn: Die Rede ist von einem gesetzlichen Mindestlohn als verbindlichem Schutz vor Lohndumping. Mittlerweile arbeitet jeder Fünfte in Deutschland für einen Niedriglohn. Allein zwischen 1995 und 2007 hat sich die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten um rund 2,1 Millionen erhöht. Doch die schwarz-rote Koalition konnte sich nicht auf einen solchen Schutz vor Hungerlöhnen einigen. Somit zählt die Bundesrepublik auch weiterhin zu den wenigen Staaten Europas, die keinen gesetzlichen Mindestlohn vorschreiben: In 20 von 27 EU-Staaten gibt es dagegen entsprechende Regelungen.

Lediglich für einzelne Branchen wie das Baugewerbe gelten hierzulande Lohnuntergrenzen. Seit Jahren fordern Gewerkschaften, Linkspartei und Teile der SPD die Einführung eines Mindestlohnes. Auch weil es durch die zunehmende Tarifflucht der Unternehmen immer schwieriger wird, auf die Lohnentwicklun...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.